Samstag, 24. August 2013

Elefanten im Dschungel und Kühe am Strand

Der Sigiryia-Felsen ist wohl eines der bekanntesten Wahrzeichen Sri Lankas. Geologisch gesehen handelt es sich um einen erhärteten Magmablock eines erloschenen Vulkans. Kulturell haben die Menschen ihren Beitrag geleistet, indem sie einen Klosterkomplex auf dem Felsen errichtet haben. Bereits von Weitem bietet der Sigiryia einen atemberaubenden Anblick.

Nach der Ankunft freuen wir uns auf den nächsten Tag, den Felsen zu besteigen. Aus irgendeinem Grund habe ich das naive Gefühl, wir wären da mehr oder weniger alleine. Weit gefehlt. Das Unesco Weltkulturerbe ist ein Touristen-Magnet. Im Gänsefüsschenmarsch hinter anderen Touristen hertrottend besteigen wir den Felsen. Der einstündige Aufstieg lohnt sich trotzdem. Besonders schön sind die Fresken auf halbem Weg, die dralle Frauen mit Wespentaille abbilden. Oben angekommen bietet sich uns ein wunderbarer Ausblick auf den riesigen Dschungel. Ob diese Aussicht vor über 1500 Jahren auf die buddhistischen Mönche ebenso spektakulär wirkte?

Am späten Nachmittag machen wir dann einen auf Safari. In unserer Unterkunft buchen wir eine Tour in den Minneriya National Park, wo noch etwa 150 bis 200 wilde Elefanten leben. Es ist beeindruckend, die riesigen Tiere von so nah beobachten zu können. Momentan ist Brutzeit, weshalb einzelne Männchen mit ausgefahrenem Penis herumlaufen. Riesendinger sag ich da nur. Natürlich sehen wir auch noch andere Tiere: Ein Krokodil, eine Schildkröte, Affen und - wie könnte es anders sein - viele Vögel.

Die Weiterreise führt uns dann endlich ans Meer. Mit dem Tuk-Tuk nehmen wir die 120 Kilometer nach Uppuveli in Angriff. Die Dreiradfahrzeuge dienen normalerweise als Taxi für Kurzstrecken, denn allzu schnell kommt man damit nicht vorwärts. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 40 Kilometer pro Stunde. Aber wenn der Preis stimmt, bringen einen die Tuk-Tuk-Fahrer überall hin. Und die Busse in Sri Lanka sind schließlich auch nicht die schnellsten. Nach ca. 3 Stunden erreichen wir unser Ziel.

Uppuveli liegt im Nordosten des Landes.  Die Tourismusmaschine steckt hier noch in den Kinderschuhen. 2004 fegte der Tsunami über Sri Lankas Küste und bis vor vier Jahren herrschte hier Bürgerkrieg. Als wir im Voraus ein Zimmer reservieren wollen sind wir trotzdem etwas erstaunt: wo wir auch anrufen heisst es: ausgebucht. Der Ort verfügt über enormes Potenzial. Wir fahren trotzdem hin, und vor Ort finden wir aber auch ein Zimmer an Superlage, direkt am Strand.

Der Sandstrand in Uppuveli ist traumhaft, das Meer ruhig und angenehm warm, die Stimmung ist gemütlich und die Leute easy. Wir verbringen zwei wunderschöne erholsame Tage hier. Am Abend zünden sri-lankische Jungs ein Lagerfeuer am Strand und trommeln auf Bongo-ähnlichen Instrumenten. Die Stimmung könnte romantischer nicht sein (die Tatsache, dass um die jungen Männer eine etwa 20 Jahre ältere dicke Deutsche herumschleicht, die ganz offensichtlich nach mehr sucht als ein paar Trommel-Klängen, blende ich jetzt mal aus).

Für den Ort hoffe ich, dass er den Tourismus sanft halten kann. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass bis ein paar Jahren hier Hotelkomplexe in den Himmel ragen und es vorbei sein wird mit der Ruhe.

Und kulinarisch?
Wir haben uns bereits etwas durch die sri-lankische Küche gegessen, die wahnsinnig vielseitig ist. In Sigiriya geniessen wir Devilled: in Würfel geschnittenes frisches Gemüse mit Fleisch, das angebraten und mit Paprika gewürzt eine Art karamelisiert wird.
Am Meer geniessen wir den frischen Fisch. In Uppuveli sind gute einheimische Restaurants Mangelware, also gehen wir zum italienischen Paar. Jonas’ Spaghetti mit Meeresfrüchten schmeckt (fast) genau so gut wie in Italien und mein Fisch ist so zart, dass er wie Butter auf der Zunge schmilzt. Sie haben’s halt einfach drauf, die Italiener. 

Und nun noch etwas in eigener Sache…

Seit rund acht Wochen sind wir unterwegs und bloggen - und fragen uns: liest das überhaupt jemand? Interessiert euch was wir hier schreiben? Ist da wer? Die Kommentare auf dem Blog sind nämlich sehr sehr dünn gesät (wenn man unsere Familienmitglieder abzieht - Familie zählt nicht - kommentiert praktisch niemand). Also haben wir uns etwas überlegt: wer jetzt den originellsten Kommentar auf diesen Blog-Eintrag schreibt erhält ein Geschenk aus Sri Lanka. Was meint ihr? 



Sigiryia Felsen




 
Im Minneriya National Park






120 Kilometer mit dem Tuk-Tuk



Der Strand von Uppuveli






Lagerfeuerromantik
 


  
Devilled



Spaghetti Frutti die mare



 

1 Kommentar:

  1. Hallo zusammen
    Das habe wir uns wirklich auch schon gefragt, ob es für Euch nicht ein bisschen ein Frust ist, immer so interessante lange Reiseberichte zu schreiben und kaum je ein Feedback zu erhalten. Also wir erwarten sie immer mit Spannung, aber schreiben halt keine öffentlichen Kommentare (dies ist eine Ausnahme).
    Die Eltern D.+V.

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