Montag, 26. August 2013

Teatime

Eigentlich wollten wir von Uppuveli der Küste entlang nach Arugam Bay weiterreisen. Da Hochsaison ist, und kurzfristig keine Unterkunft zu finden war, krempeln wir unsere Pläne um und reisen zuerst ins Hochland. Dies bringt uns einige zusätzliche Stunden Busfahrt, aber “man muss flexibel bleiben” - einer Jonas’ Lieblingssprüche. Die Wellen können warten.

Also geht’s mit dem Bus von Uppuveli nach Kandy (fünf Stunden) und von Kandy nach Nuwara Eliya (2 Stunden). Die Busse sind hier nicht sehr komfortabel, und der Fahrstil ist geprägt von stop and go. Da kann es schon mal passieren, dass dem einen oder anderen Fahrgast das Kotzen kommt. Zum Glück habe ich einen robusten Magen. Als Entschädigung für den unbequemen Bus führt die Fahrt von Kandy nach Nuwara Eliya an einer traumhaft schönen Landschaft vorbei. Wir passieren üppige Teeplantagen und erhalten einen Eindruck davon, was uns die nächsten Tage erwartet.

Nuwara Eliya - was soviel wie “Stadt des Lichts” bedeutet - liegt auf knapp 1900 Meter über Meer. Der Ort soll früher wegen des kühlen Klimas der Lieblingsplatz der hart arbeitenden (und schwer trinkenden) englischen und schottischen Pioniere in Sri Lankas Teeindustrie gewesen sein. Die Briten haben denn auch ihre Spuren hinterlassen: Viktorianische Häuser, piekfein gepflegter Golfplatz und ein paar Pubs… 

Kalt, ja kalt ist es immer noch. Nach der Ankunft meint Jonas: “Ich find’s gut, dass es kalt ist”. Wie bitte? Entweder habe ich mich verhört oder meinem Liebsten hat die Sonne der letzten Tage ein paar Hirnzellen verbrannt. Dabei freut er sich auf eine Nacht durchschlafen ohne Klimaanlage oder Ventilator.

Die Unterkunft ist ein Glücksgriff. Der Holzbau ist schön im Grünen gelegen und erinnert ein bisschen an ein Schweizer Chalet (passend zum Klima also). Abends zündet der Hausherr wärmendes Feuer an. Und das Beste: Das riesige Bett hat eine wirklich warme Decke.

In Nuwara Eliya wandern wir durch die Teeplantagen - vorbei an Plantagenarbeitern. Die Menschen hier sind gekennzeichnet von der harten Arbeit: Sonnengegerbte Haut, drahtige Körper. Von weitem erscheinen denn die Personen auch wie farbige Punkte inmitten der Plantagen, denn die Hügel mit den Teepflanzen sind in ein sattes und glänzendes Grün getaucht. Die Farbe wirkt fast künstlich, als hätte ein Maler mit dem Pinsel nachgeholfen. Wunderschön. Nicht so schön ist die Farbe unserer Arme am Abend: rot. Trotz Sonnencrème kassieren wir einen leichten Sonnenbrand, und das nach acht Wochen an der Sonne (obwohl: Jonas ist in Punkto Armbräune deutlich im Vorteil. Während ich im Iran langärmlig rumlaufen musste konnte Monsieur T-Shirts tragen).

Auf unserem Plan hätte auch der Besuch einer Teefabrik gestanden. Da Sonntag ist, ist diese jedoch geschlossen. Nicht so tragisch, im Ort finden wir auch einen kleinen Teeladen, der Tee direkt aus  Nuwara Eliya verkauft.

Und kulinarisch?
In Sri Lanka wird das beste Essen oft in den Gästehäusern serviert, somit essen wir zweimal in unserer Unterkunft. Und wir werden nicht enttäuscht. Eine Spezialität des Hauses ist Biriyani: Ein Reisgericht mit Gemüse, viel Knoblauch und Fleisch. Natürlich lassen wir uns auch das Curry nicht entgehen, das in zahlreichen Schälchen mit Gemüse und Reis serviert wird.
Zur Mittagszeit sind jeweils die kotthu rotti eine Wohltat: Teigtaschen, die mit verschiedenen Füllungen angeboten werden und denen es an Schärfe niemals fehlt.  



Nuwara Eliya



Inmitten der Teeplantagen









Chalet im Sri Lanka - Style



Füsse wärmen am Feuer



Biriyani



Curry 

 

 


1 Kommentar:

  1. hey ihr zwei...genau so bini au am füürli ghockt...isch ungwohnt so plötzlich kalt..;)..göndr no nach Ella? Unbedingt Zug fahre, isch de hammer!! liebe Gruess rebi

    AntwortenLöschen