Sonntag, 28. April 2013

Bärlauch-Spätzli oder wie Liebe durch den Magen geht

 



Dass ich ein absoluter Fan von Bärlauch bin ist ja inzwischen bekannt. Als der Vater von Monsieur J. letztens etwas von Bärlauch-Spätzli erzählt hatte, dachte ich mir sofort, dass ich das bei Gelegenheit unbedingt ausprobieren muss! Gerade weil Monsieur J. Spätzli so sehr liebt, und ich ihn, und Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht (allerdings nicht unbedingt durch ein Spätzli-Sieb – aber dazu später). Vielleicht sollte ich an dieser Stelle noch anmerken, dass Monsieur J. die Spätzli vor allem als Fertigprodukt kannte bevor ich in sein Leben getreten bin, und nie auf die Idee gekommen wäre, die Dinger selbst zu machen. So habe ich, als wir noch getrennte Wohnungen hatten, ein paar Pakete selbstgemachte Spätzli in sein Tiefkühlfach geschmuggelt. Von diesem Zeitpunkt an war klar, dass im Hause Kirschenzeit künftig keine Convenience-Spätzli mehr in der Bratpfanne landen sollten.  
Zurück zum Bärlauch: Den hatten wir nämlich an einem schönen Sonntagnachmittag gepflückt. Oder besser gesagt nicht wir, sondern Monsieur J. Ein bisschen was tun kann er ja schliesslich auch. Finde ich.

Also konnte es losgehen. Ich habe den Spätzliteig zubereitet, den Bärlauch fein gehackt unter den Teig gemischt, Wasser aufgekocht. Dann wollte ich den Teig wie immer durch das Sieb streichen. Das ging nicht. Die Bärlauch Stücke waren zu gross. Plan B (oder eher Notlösung B, denn von geplant kann keine Rede sein): Ich nahm ein grosses Schneidebrett, pfropfte den Teig darauf, und streifte ihn ab. Das ging dann so mehr schlecht als recht. Die Spätzli sahen aus wie – naja wie soll ich sagen – irgendwie beschissen sahen die aus. Aber geschmeckt haben sie trotzdem. Also dem Monsieur J. Hat er jedenfalls behauptet. Also wenn das kein Liebesbeweis ist.

Ich wollte jetzt aber noch Spätzli machen, die diesen Namen auch verdienen. Das zweite Mal hat die Mamma den Bärlauch für mich gepflückt, und zwar nicht in der Agglo sondern auf dem Land. Das musste ein gutes Omen sein! Anstatt einfach drauflos zu wüten habe ich dann auch gegoogelt, wie das eigentlich geht mit den Bärlauch-Spätzli (hätt ich vielleicht von Anfang an tun sollen). Pürieren heisst das Zauberwort. Nicht hacken. Also den Bärlauch. So hab ich das gemacht, und die Spätzli sahen beim zweiten Mal auch aus wie Spätzli. 




Und so hab ich die Spätzli schlussendlich gemacht: 
  • 50 g Bärlauch
  • 4 EL Rapsöl
  • 300 g Mehl
  • 3 Eier
  • 1.5 dl Milch
  • 1 TL Salz
1. Für den Teig Bärlauch mit Öl im Cutter fein hacken. Mit Mehl, Eiern, Milch und Salz zu einem Teig rühren. Teig mit einer Kelle so lange schlagen, bis er Blasen wirft und in Fetzen von der Kelle reisst. 20 Minuten ruhen lassen

2. Einen Topf Wasser aufkochen und salten. Spätzliteig portionenweise durch das Sieb streichen. Spätzli kochen bis sie oben aufschwimmen. Mit einer Lochkelle herausziehen, abtropfen lassen.  





Und wo geht bei Euch die Liebe durch den Magen?

Freitag, 26. April 2013

Frage-Foto-Freitag vom 26. April

 
Whooohooo schon wieder Freitag! Eine tolle Frühlingswoche, die mit einem kugelrunden Vollmon in partieller Finsternis endet. Was will man da noch mehr? Hier meine Antworten zu Steffis Frage Foto Freitag:   






Woran hattest du diese Woche Spass?



Ich sag nur Frühling, Frühling, Frühling!




Was geht am Wochenende?




Die Töpfe auf der Terasse sollen endlich bepflanzt werden. 


Der Hit?
 


Die Tasche, die ich von meinem Papa abgestaubt habe. Das war früher mal seine Fototasche, mal schauen wofür ich sie verwenden werde. Zuerst wird sie aber ausgelüftet, nach Jahren in einem Schrank ist sie doch etwas vermieft.


In Planung?
 


Die grosse Reise... Der Visa-Antrag läuft.


Und sonst so?
   
Habe ich gestern die partielle Mondfinsternis bestaunt. Schön, oder? 






























Sonntag, 21. April 2013

Tartelettes à la rhubarbe



Jeden Frühling freue ich mich auf die ersten Rhabarbern... Eigentlich gehören Rhabarbern ja zu der Gattung Gemüse, für mich für mich sind sie aber die ersten "Früchte" im Frühling. Zu dieser Zeit habe ich jeweils genug von Orangen, die Äpfel und Birnen sind auch nicht mehr das was sie (im Herbst) einmal waren und die exotischen Früchte sind nach dem langen Transport eine Beleidigung für jeden Gaumen. Da kommt die schöne schlanke Rote jeweils gerade richtig, bevor es los geht mit Erdbeeren und Co. Die Franzosen nennen sie rhubarbe, und à la française habe ich sie auch verarbeitet. Nach einem Rezept von der überaus charmanten Aurélie, die auf ihrem Blog französisch kochen und backen Perlen aus der französischen Küche zum Besten gibt.

Tarteelettes à la rhubarbe (nach dem Rezept von Aurérelie)

Für de Teig
  • 120 g Butter (Zimmertemperatur)
  • 200 g Mehl
  • 80 g Puderzucker
  • 25 g Mandelpulver (habe ich weggelassen, da nicht vorhanden)
  • 1 Ei
  • 1 Prise Salz
  • 1 Päckchen Vanillzucker
Alle Zutaten zu einem Teig kneten, auswallen und in Muffinförmchen legen (wenn zuviel Teig vorhanden ist kann der Rest einfach eingefroren werden). Die Förmchen für 30 Minuten bei 150 Grad backen. Auskühlen lassen.



Für den Rhabarber-Kompott
  • 300 g (Rhabarbern)
  • 300 g Rohzucker
Rhabarber und Zucker aufkochen, 10 bis 15 Minuten köcheln lassen, auskühlen. 

Förmchen vor dem Servieren mit Rhabarbern befüllen, zum dekorieren zum Beispiel Schlagrahmhäubchen aufsetzen.

Bon appétit!


Samstag, 20. April 2013

Frage-Foto-Freitag vom 19. April


 

 Endlich hab ich's wieder mal geschafft bei Steffis Frage-Foto-Freitag mitzumachen.  Hier meine Antworten:







Worauf bist du stolz wie Bolle?




Auf den Inhalt dieses Ordners. Ist aber Überraschung und kann ich an dieser Stelle nicht verraten, da die zu Überraschende zu meinen Blog-Leserinnen gehört... Aber bald ist es soweit.



Wo genießt du dieses Wochenende die Sonne?



 
Von Sonne kann gerade nicht die Rede sein - eher von Schneeregen. Von daher bin ich dieses Wochenende wohl zu einem grossen Teil in Jogginghose zuhause anzutreffen.  


Was hat dich gut durch die Woche gebracht?
 



Endlich wiedermal Ballerinas, und nicht mehr Stiefel wie die letzten 6 (gefühlte 12) Monate


Auf deiner To-Do-Liste? 



 Die Steuererklärung. Wäre bis März fällig gewesen... 


Aufgefüllt?  


Das Herz - und zwar mit Sonne 

In diesem Sinne - ein schönes Wochenende allerseits!  

Samstag, 13. April 2013

Fruchtiger Rüeblisalat oder Dessert à la DDR

Karotten, Apfel und Orange – was für eine Kombi dachte ich mir, als Steffi von ohhh mhhh den Salat von ihrer Mama auf ihrem Blog gepostet hat. Karotten gehören ohnehin zu meinem Lieblingsgemüse und vielleicht hilft die Vitaminbombe ja, die Frühjahrsmüdigkeit zu vertreiben. Oder im Kampf gegen die ungeliebten Pölsterchen, die wir aus Frust über den langen und dunklen Winter angefressen haben. Aber er schmeckt auch einfach so, ist supereinfach und ruckzuck zubereitet. 



Zutaten
1 Bund Karotten
1 Apfel
Saft einer Orange
Saft einer halben Zitrone
Ein Schuss Olivenöl

1 Karotten und Apfel raspeln. Orange und halbe Zitrone auspressen,  und gemeinsam mit dem Olivenöl dazugeben, ein bisschen ziehen lassen – finito!

Übrigens – eine süsse Variante des Karotten-Apfelsalats verspeisten die Ostdeutschen zu DDR Zeiten als Dessert. Eine im Osten aufgewachsene Freundin kam mal mit einem ganz ähnlichen Salat an: Karotten und Äpfel raspeln (Verhältnis ca. 2 zu 1), etwas Zucker, Rosinen und Saft einer Zitrone beigeben – fertig. Also ohne Olivenöl, das in der DDR nicht erhältlich war (Zitat: „wir hatten ja nichts“), dafür mit Rosinen und Zucker. Werde ich bei Gelegenheit auch mal ausprobieren. Es muss ja nicht immer Mousse au Chocolat zum Dessert sein.

So – der Frühling kann kommen! Ich bin bereit. Aber so was von. 

Sonntag, 7. April 2013

Rüebli-Tarte mit Bärlauch

Plauderabend mit meiner lieben Freundin aus Hamburg. Nach einigem hin und her bezüglich des Treffpunkts haben wir uns entschieden, dass es zuhause mit Essen und Trinken doch am gemütlichsten ist - also natürlich nicht immer, aber bei der momentan einfach weichenden Kälte halt doch. Ein bisschen Lenz sollte es aber trotzdem sein, dann halt wenigstens beim Essen. Die Tarte, die Rike von Lykkelig zu Ostern gebacken hatte, wollte ich eh bald nachbacken. Rüebli sind zwar nicht das ultimative Frühlingsgemüse, gehen aber immer. Zusammen mit dem Bärlauch, den ich statt Kerbel verwendet habe, würde ich sagen geht die Wähe als Frühlingsgericht durch. Bärlauch ist momentan sowieso meine Lieblingszutat - zu jensten Gerichten. Ich freue mich jeden Frühling darauf, das Kraut zu pflücken und jenste Speisen damit aufzupeppen. Ausserdem ist Bärlauch super gesund - gut für Darm und Blut... Na, da wollen wir doch so richtig gesund ins Frühjahr starten! 




Rüebli-Tarte mit Bärlauch

  • 400 g Rüebli
  • Eine Hand voll Bärlauch
  • 200 ml Halbrahm
  • 4 Eier
  • 70 g Ziegenfrischkäse
  • 1 Kuchenteig

1 Rüebli schälen und in wenig Salzwasser bei niedriger Temparatur ca. 7 Minuten garen. Abkühlen lassen

2 Springform mit dem Kuchenteig auskleiden. Rahm und Eier verquirlen, mit Salz und Pfeffer würzen. Bärlauch fein hacken und hinzufügen. 

3 Rüebli sternförmig auf den Tarteboden legen, die Rahm-Ei-Masse darübergiessen. Ziegenfrischkäse zerbrökeln und auf der Quiche verteilen. .

4 Im vorgeheizten Backofen bei 175 Grad ca. 50 Minuten backen.  


Und was macht ihr so mit Bärlauch?



Montag, 1. April 2013

Tartelettes mit Eier-Tatar und Lachs

Endlich wieder mal ein Nachbarschaftsessen. Während der ganze Freundeskreis über Ostern die Flucht woandershin ergriffen zu haben scheint (wohl in der Hoffnung auf besseres Wetter) ist auf die Nachbarn Verlass. Wir sind drei Parteien derselben Generation mit der gemeinsamen Vorliebe für's Essen und Kochen. Passend zu Ostern boten sich Eier an - also zögerte ich nicht lange als ich die Eier-Tartelettes bei Madame Wildeisen entdeckt habe (ok, ich weiss, es wird langsam langweilig, aber die Rezepte sind einfach klasse - für den nächsten Blog-Eintrag hole ich die Inspiration woanders, versprochen!). 





Und hier lieber D. das Rezept, damit du sagen kannst, dass du auch mal was vom Blog gegessen hast :-) 

Tartelettes mit Eier-Tatar und Lachs

  • 1 Frühlingszwiebel
  • 1 Bund Schnittlauch
  • 2 Zweige Dill
  • 2 Zweige Kerbel
  • 3 Eier, hart gekocht
  • 1 Esslöffel Meerrettichmousse
  • 100 g Saure Sahne
  • Salz, Pfeffer, aus der Mühle
  • 150 g Rauchlachs, am Stück 
  • etwas Kresse
  • ca. 22 Tartelettes (gibts beim Grossverteiler fixfertig zu kaufen)




1 Die Frühlingszwiebel mitsamt schönem Grün fein hacken.

2 Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Dill und Kerbel fein hacken

3 Die Eier schälen und mittelfein hacken. Die Eier mit den Kräutern und den Frühlingszwiebeln in eine Schüssel geben.


4 Meerrettichmousse und Saure Sahne zu den Eiern geben, mit Salz sowie etwas Pfeffer würzen und alles mischen.

5 Den Rauchlachs in etwa 1 cm grosse Würfel schneiden.

6 Das Eier-Tatar in die Apéro-Tartelettes füllen und je 1 Lachswürfel auf jede Tartelette geben. Mit Kresse dekorieren.