Montag, 19. Januar 2015

Pastinaken-Rüebli-Suppe



Doch als die Suppe kam herein,
gleich wieder fing er an zu schrein:
"Ich esse keine Suppe! nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess ich nicht!"

Die sind die Worte des Suppenkaspers, der die Suppe verweigerte und nach vier Tagen verhungerte. Dass diese erzieherische Geschichte aus dem 19. Jahrhundert ausgerechnet die Suppe als Mahlzeit propagiert finde ich persönlich überhaupt nicht erstaunlich. Ein Spaghetti-Kasper oder ein Fleisch-Kasper hätte wohl kaum dieselbe Wirkung. Die Suppe aber verspricht eine vollwertige Mahlzeit zu sein. Ich wäre wohl nie zum Suppen-Kasper zur Suppen-Marie geworden, denn ich mochte Suppen schon immer gerne. In den letzten Jahren habe ich eine regelrechte Suppenleidenschaft entwickelt, die vor allem im Winter zum Vorschein kommt. Was gibt es Schöneres, als an einem dunklen, kalten Winterabend in der warmen Stube zu sitzen und eine Suppe zu löffeln?




Die Pastinake ist ein Gemüse, das ich bis vor etwa drei Jahren noch nicht kannte.  Nachdem das Wurzelgemüse im deutschsprachigen Raum lange Zeit vergessen war, kommt es heute auch bei uns wieder vermehrt in den Handel. Pastinaken schmecken süss-würzig und passen nicht nur rein optisch bestens zu den verwandten Karotten. Diese milde Pastinaken-Rüebli-Suppe habe ich für mich ganz alleine gekocht. Natürlich ist ein Topf voll viel zu viel für eine Person. Aber auch deshalb mag ich Suppen – weil man Reste ganz einfach einfrieren kann. Wenn es dann mal schnell gehen muss hat man im Nu eine gesunde und vollwertige Mahlzeit.





Pastinaken-Rüebli-Suppe (für 6-8 Portionen)
  • 30 g Bratbutter
  • 500 g Rüebli (in Scheiben geschnitten)
  • 500 g Pastinaken (in Scheiben geschnitten)
  • 2 Kartoffeln (mehlig kochend)
  • 2 Zwiebeln (gehackt)
  • Muskat, frisch gerieben
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 2 Prisen Paprikapulver
  • 1.5 – 2 Liter Gemüsebouillon
  • Salz, weisser Pfeffer
  • 2.5 dl Rahm
  • 1 dl Rahm, geschlagen
  • 1 Bund Schnittlauch (fein geschnitten)




1. Bratbutter erhitzen und Zwiebeln langsam goldig dünsten. Rüebli, Pastinaken und Kartoffeln dazugeben, weiter dünsten.

2. Bouillon dazugiessen. So lange köcheln lassen, bis alle Zutaten weich sind.

3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, pürieren.

4. Nochmals aufkochen und den Rahm beifügen.

5. Vor dem Servieren den geschlagenen Rahm dazugeben und mit Schnittlauch garnieren.

Quelle: „Suppenkochbuch“ von Tine Giaccobo und Katharina Sinniger






Samstag, 10. Januar 2015

Sonntagsbrötchen - ganz einfach und schnell

Ich liebe ein ausgedehntes Frühstück. Das z’Morge wie es auf Schweizerdeutsch heisst,  ist meine allerliebste Mahlzeit des Tages. Mir so richtig Zeit nehmen dafür tu ich allerdings nur am Wochenende. Auch wenn ich eigentlich ausschlafen könnte gehöre ich eher zu den Frühaufstehern, Monsieur J. hingegen ist ein richtiger Langschläfer. Wenn sich in der Wohnung jedoch ein Duft von frisch gebackenen Brötchen ausbreitet, dann schafft es auch mein Liebster vor Mittag aus den Federn.

Diese Sonntagsbrötchen sind also mein ganz persönliches Druckmittel zum Aufstehen. Und das Beste daran ist, dass man – anders als wenn man einen Zopf bäckt – gar nicht viel früher aufstehen muss. Die Vorbereitung findet am Vorabend statt. Zudem ist das Rezept super einfach - wirklich.    




Sonntagbrötchen (ergibt ca. 10 Stück)
  • 500 g Weizenmehl (Halbweissmehl)
  • 340 g lauwarmes Wasser
  • 20 g Hefe
  • 1.5 TL Salz


1.  In einer Schüssel die Hefe in lauwarmem Wasser auflösen.

2. Mehl und Salz hinzufügen und alles gut zu einem glatten Teig kneten (Teig fühlt sich leicht feucht an)

3. Schüssel mit einem Deckel verschliessen und Teig über Nacht in den Kühlschrank stellen.

4. Am nächsten Morgen den Ofen auf 220°C vorheizen. Aus dem Teig kleine Brötchen formen und in den Ofen schieben. Brötchen ca. 20 Minuten backen.





Und womit bewegt ihr eure Liebsten aufzustehen?

Quelle: Lykkelig

Sonntag, 4. Januar 2015

Zwiebelkuchen

In den letzten Monaten war es ruhig hier auf dem Blog. Es war sonst so wahnsinnig viel los, dass ich kaum zum bloggen gekommen bin. Im November waren wir in Indien in den Flitterwochen, kulinarisch übrigens sehr zu empfehlen, auch für Vegetarier. Obwohl ich letzteres nicht bin, habe ich zwei Wochen komplett auf Fleisch verzichtet. Da Tiere im Hinduismus einen hohen Stellenwert haben, ernähren sich viele Hindus vegetarisch. Leider haben wir oft Tierhaltung beobachtet, die alles andere ist, als das was wir in der Schweiz als artgerecht bezeichnen würden. Dies war für mich persönlich der Hauptgrund für die Fleischabstinenz. Aber sowieso sind in Indien vegetarische Gericht überall erhältlich, sehr vielseitig und vor allem köstlich.

Im Dezember füllten dann die üblichen vorweihnachtlichen Anlässe den Terminkalender. Zudem fotografiere ich am liebsten bei Tageslicht, und in der winterlichen Dunkelheit ist dies äusserst schwierig. Und dann gibt es da noch ein neues Projekt, von dem ich bestimmt später mal berichten werde.



Aber jetzt ist das neue Jahr da, und ich habe mir fest vorgenommen, wieder mehr darüber zu schreiben, was in der Küche Kirschenzeit passiert (es ist nämlich nicht so, dass diese die letzten Monate kalt blieb). Ich beginne mit einem (fast vegetarischen) Zwiebelkuchen.  In der deutschsprachigen Küche werden Zwiebeln ja vor allem in kleinen Mengen als würzende Zutat verwendet. Die Zwiebel ist allerdings äusserst gesund, und darf ruhig mal eine Hauptrolle erhalten.  Zwiebeln helfen bei der Fettverbrennung, sie entgiften, wirken als Blutverdünner und senken den Cholesterinspiegel. Also genau das richtige nach den üppigen Festtagen.




Das Rezept stammt von Robert. Und obwohl Robert die Mengen gegenüber dem Originalrezept schon etwas „fettreduziert“ hat, habe ich es nochmals ein wenig „entschlankt“. Ich finde den Zwiebelkuchen auch so noch genug aromatisch und sättigend.

Die hübsche Form von Le Creuset war übrigens ein Weihnachtsgeschenk von meinem Schwager und seiner Freundin, die in Dänemark leben. Ich habe mir schon lange so eine gewünscht, sie haben es absolut getroffen. Mange tak!





Zwiebelkuchen (für eine Form 26 cm rund oder 19×28 cm Rechteck)

Teig
  • 200 g Weissmehl
  • 100 g Butter
  • 10-20 ml Wasser
  • 1 Ei
  • 4 g Salz


Füllung
  • 300 g Zwiebeln, geschält und in feinste Scheiben geschnitten
  • 30 g Landrauchschinken
  • 30 g Butter
  • 3.5 dl Halbrahm
  • 3.5 dl Milch
  • 2 Eier
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss, eine Prise Piment d’Êspelette
  • 1 EL Petersilie glatt, gehackt




1. Für den Teig die Kalte Butter in kleine Stücke schneiden und mit dem Mehl und Salz vermengen bis eine krümelige Masse entsteht (mit der Knetmaschine zuerst schnell, dann langsam kneten). Langsam Eier und soviel Wasser wie nötig dazugeben und kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Den Teig eine halbe Stunde kühl stellen. Ofen auf 180°C vorheizen.

2.  Teig 2-3 mm dünn auswallen und in eine ausgebutterte Backform geben. Ca. 20 Minuten bei 180°C blind backen.

3. Ofen auf 210°C vorheizen. Die Zwiebeln schälen, halbieren und in feinste Streifen schneiden. Auf kleiner Stufe in der Butter ca. eine halbe Stunde dünsten. Den Landrauchschinken in feine Streifen schneiden und die letzten 5 Minuten mitdünsten.

4.  Für den Guss Rahm, Milch und Eier aufschlagen, würzen. Die gegarten Zwiebeln, Landrauchschinken und Petersilie darunter mischen.

5. Den Zwiebel-Eier-Rahm-Guss auf den vorgebackenen Teig giessen und bei 210°C während 25 bis 30 Minuten bei 210°C fertig backen.





In diesem Sinne: Ein frohes neues Jahr allerseits!