Samstag, 6. Juli 2013

Ägäisküste - oder Pleiten, Pech und Pannen: Episode 1



Für die Reise an die Ägäisküste stösst Sarah zu uns. In Izmir mieten wir ein Auto und fahren als erstes nach Ayvalik. Ayvalik ist ein Dorf, von dem es heisst es hätte eine schöne griechische Altstadt, die wir jedoch nur bei Nacht sehen, und entweder nicht richtig finden oder die so sehenswert nicht ist. Ca. 8 km südlich von Ayvalik liegt - gemäß Aussagen von Einheimischen - der zweitlängste Strand der Welt. Nur in den USA gibt es einen noch längeren. Der Strand ist voll - nicht so überfüllt wie nach Warnungen der Ayvalikili befürchtet - aber ob es der zweitlängste der Welt ist sei dahingestellt.
Die engen Gassen von Ayvalik fordern uns heraus, insbesondere im Auto auf der Suche nach der Unterkunft. Dies bietet Gelegenheiten. Wir treffen Erik, ein Türke der fast sein ganzes Leben in Australien gelebt hat und seit rund zehn Jahren wieder in Türkei lebt, oder in seinen Worten “stuck” ist in Ayvalik - durch seinen Vater, der zurück in die Türkei wollte. In der Kaffestube seines Vaters verkauft Erik Brombeersaft, den er uns offeriert und der hervorragend schmeckt. Erik hätte Ideen für den Laden, aber die familiären Strukturen stehen ihm da wohl etwas im Wege. Die Unterhaltung ist anregend, den australischen Slang beherrscht Erik nach wie vor - “bloody hell“ oder “believe it or not” fallen in jedem zweiten Satz.  
 

Nach Ayvalik zieht es uns nach Assos. Mit dem Auto fahren wir durch eine trockene Landschaft mit riesigen Sonnenblumenfeldern und unzähligen Olivenbäumen. Die Region ist bekannt für ihr Olivenöl, welches wir natürlich auch kaufen. Wir finden freitags eine Unterkunft für zwei Nächte, obwohl samstags “ganz Istanbul” kommen wird, was wohl auch den Preis etwas in die Höhe treibt. Vor dem Ramadan, der bald beginnt, machen viele Türken noch einmal einen Kurzurlaub. Assos ist eine historische Stadt, in der schon Aristotoles weilte. Von der Herrschaft der Griechen zeugen einige übriggebliebene Säulen des Tempels der Athene.
 

Von hier aus machen wir einen Tagesausflug nach Bozcaada, einer für guten Wein und schöne Strände bekannte Insel. Nun, Bozcaada definitv kein Geheimtipp mehr. Einen Sonnenschirm mit Liegen zu finden erweist sich als unmöglich, also fläzen wir uns in der Sonne. Das Wasser ist angenehm kühl, so lässt es sich aushalten. Auf unerklärliche Weise wird unser Autoschlüssel nass. Als wir das Auto starten wollen funktioniert die Technik nicht mehr. Na toll. Zwei türkische Frauen in unserem Alter bieten ihre Hilfe an, telefonieren der Agentur - es hilft alles nichts. Wir müssen das Auto stehen lassen, mit Fähre und dann mit Bus und Taxi zurück. Zum Glück haben wir zwei Flaschen des Bozcaadischen Weins gekauft. Die haben wir nötig. Das Schöne daran: wir spüren die überaus grosse Hilfsbereitschaft der Menschen. Alle wollen sich sofort um unsere “Probleme” kümmern.
 

Obwohl die Ägäissküste sehr touristisch ist, sprechen viele Menschen kein Englisch. Die paar Brocken, die ich im Türkischkurs gelernt habe, kann ich gut gebrauchen. Ein junger Türke ist sehr erstaunt, dass ich in der Schweiz türkisch gelernt habe. Ob ich denn Turkologin sei? Nein - noch nicht.
 

Und kulinarisch?
Hier an der Küste sind Fisch und Meerestiere angesagt. Und natürlich Meze, die türkischen “Tapas“. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen. 

Die Autogeschichte: Fortsetzung folgt…



So lässt es sich leben...






Tempel der Athene






Bozcaadischer Wein...


Meze


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