Beim
Aufräumen kommt ja oft längst Vergessenes hervor. Schon seit geraumer Zeit sammle
ich Rezepte. Ich gebe es zu: in punkto Rezepte und Kochbücher horten bin ich
ein Messie.
Ich hebe unzählige Rezepte auf, in der
Meinung, sie irgendwann auszuprobieren. Wirklich kochen tue ich nur einen
Bruchteil davon. Vor der digitalen Revolution habe ich die Kochideen gerne auf
Fresszetteln notiert oder aus Magazinen ausgeschnitten. Heute pinne ich sie auf
Pinterest (mein Küchenschrank und Monsieur J. danken es mir). Letztens
entschloss ich mich dann dazu, den Schrank mit den Kochbüchern und
Rezepten mal wieder ordentlich auszumisten. Zuerst musste der Ordner, in dem ich
die Rezepte abgeheftet habe, dran glauben. Nicht aber ohne die Rezepte nochmals
säuberlich zu durchstöbern. Ich war selbst über mich erstaunt, dass ich die
allermeisten Rezepte ohne Zögern wegschmiss. Ich behielt nur ein paar Wenige,
unter anderem jenes der Kürbis-Ricotta-Cannelloni.
Da noch
Kürbis übrig war - meine Mamma und ich hatten uns kurz zuvor einen
13kg-schweren Kürbis, der im Garten meines Grossvaters gewachsen ist, geteilt –
bot sich das Rezept gerade so an. Ok, 400g auf 6kg Kürbis macht nicht die Welt
aus – aber immerhin. Aus dem Rest gibt’s Suppe.
Die Umsetzung
hatte es allerdings dann in sich – also besser gesagt das Befüllen der Cannelloni.
Ich nahm dazu einen Kaffeelöffel und stellte mich dermassen ungeschickt an,
dass Monsieur J. eingreifen musste. Er hatte die Idee, die Vermicelles- und
Garnierpresse, die er wegen seiner Vermicelles-Vorliebe geschenkt bekommen
hatte, zu verwenden. Da wir diese aber (ich gebs zu) noch nie gebraucht haben,
hatte ich keine Ahnung wo sie genau war. Und schliesslich sollte es jetzt ja
schnell gehen. Also musste der Spritzsack her. Eine mässig gute Idee, die
Hälfte der Füllung landete neben den Cannelloni. Chaosküche. Wir kochten die
Cannelloni dann noch ein zweites Mal (es war ja noch Kürbis da) und verwendeten
zum Befüllen die Vermicelles- resp. Garnierpresse. Das funktionierte wunderbar.
Kürbis-Ricotta-Cannelloni
- 1 Zwiebel
- 1 Knoblauchzehe
- 1 EL Olivenöl
- 1 grosse Dose geschälte Tomaten (800g)
- Salz
- Pfeffer
- Zucker
- 2 EL Basilikum
- 400g Kürbis
- 1 Chilischote
- 2 EL Butter
- 100ml Gemüsebouillon
- 300g Ricotta
- 2 EL Thymianblättchen
- 12 Cannelloni
- 250g Crème fraîche
- 100ml Milch
- 50g Sbrinz (gerieben)
- 125g Mozzarella
1. Zwiebel
und Knoblauch fein hacken und im heissen Öl dünsten. Tomaten und Saft zugeben,
mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker würzen. 10 Minuten köcheln lassen.
Tomaten grob zerdrücken, Basilikum untermischen. Die Tomatensauce in eine
Auflaufform geben.
2. Kürbis
schälen, entkernen, in kleine Würfel schneiden, mit Chilischote in der Butter
dünsten. Bouillon angiessen und zugedeckt 10 Minuten garen. Offen weitere 5
Minuten unter Rühren garen, bis die Kochflüssigkeit verdampft ist. Kürbis zerdrücken,
Ricotta und Thymian untermischen,
salzen und pfeffern.
3. Backofen
auf 180°C vorheizen. Kürbismasse in die Cannelloni füllen. Cannelloni zur
Tomatensauce in die Form geben, etwas andrücken.
4. Crème
fraîche, Milch und Parmesan mischen, salzen, pfeffern und über die Cannelloni
giessen. Mozzarella in feine Scheiben schneiden und darauf verteilen. Im Ofen
ca. 40 Minuten garen.
So - diesen Fresszettel kann ich jetzt auch schmeissen. Das Rezept wäre hiermit digitalisiert.
Falls noch Kürbis übrig ist, empfehle ich http://lieberlecker.wordpress.com/2013/10/17/kurbis-pesto/ :-).
AntwortenLöschenLiebe Grüsse aus Zürich,
Andy
Ich habe das Rezept nachgekocht, habe es aber ein wenig vereinfacht und die Masse einfach in Lasagneblätter gewickelt. Hat auch so geschmeckt, auch Deinem Vater und Deinem Bruder.
AntwortenLöschenMama