Doch als die Suppe kam herein,
gleich wieder fing er an zu schrein:
"Ich esse keine Suppe! nein!
Ich esse meine Suppe nicht!
Nein, meine Suppe ess ich nicht!"
Die sind die Worte des Suppenkaspers, der die Suppe
verweigerte und nach vier Tagen verhungerte. Dass diese erzieherische
Geschichte aus dem 19. Jahrhundert ausgerechnet die Suppe als Mahlzeit
propagiert finde ich persönlich überhaupt nicht erstaunlich. Ein
Spaghetti-Kasper oder ein Fleisch-Kasper hätte wohl kaum dieselbe Wirkung. Die
Suppe aber verspricht eine vollwertige Mahlzeit zu sein. Ich wäre wohl nie zum Suppen-Kasper
zur Suppen-Marie geworden, denn ich mochte Suppen schon immer gerne. In den
letzten Jahren habe ich eine regelrechte Suppenleidenschaft entwickelt, die vor
allem im Winter zum Vorschein kommt. Was gibt es Schöneres, als an einem dunklen,
kalten Winterabend in der warmen Stube zu sitzen und eine Suppe zu löffeln?
Die Pastinake ist ein Gemüse, das ich bis vor etwa drei
Jahren noch nicht kannte. Nachdem das
Wurzelgemüse im deutschsprachigen Raum lange Zeit vergessen war, kommt es heute
auch bei uns wieder vermehrt in den Handel. Pastinaken schmecken süss-würzig
und passen nicht nur rein optisch bestens zu den verwandten Karotten. Diese
milde Pastinaken-Rüebli-Suppe habe ich für mich ganz alleine gekocht. Natürlich
ist ein Topf voll viel zu viel für eine Person. Aber auch deshalb mag ich
Suppen – weil man Reste ganz einfach einfrieren kann. Wenn es dann mal schnell
gehen muss hat man im Nu eine gesunde und vollwertige Mahlzeit.
Pastinaken-Rüebli-Suppe (für 6-8 Portionen)
- 30 g Bratbutter
- 500 g Rüebli (in Scheiben geschnitten)
- 500 g Pastinaken (in Scheiben geschnitten)
- 2 Kartoffeln (mehlig kochend)
- 2 Zwiebeln (gehackt)
- Muskat, frisch gerieben
- 1 Zweig Rosmarin
- 2 Prisen Paprikapulver
- 1.5 – 2 Liter Gemüsebouillon
- Salz, weisser Pfeffer
- 2.5 dl Rahm
- 1 dl Rahm, geschlagen
- 1 Bund Schnittlauch (fein geschnitten)
1. Bratbutter erhitzen und Zwiebeln langsam goldig dünsten.
Rüebli, Pastinaken und Kartoffeln dazugeben, weiter dünsten.
2. Bouillon dazugiessen. So lange köcheln lassen, bis alle
Zutaten weich sind.
3. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, pürieren.
4. Nochmals aufkochen und den Rahm beifügen.
5. Vor dem Servieren den geschlagenen Rahm dazugeben und mit
Schnittlauch garnieren.
Quelle: „Suppenkochbuch“ von Tine Giaccobo und Katharina
Sinniger